CD-Review: Thomas Leeb – Desert Pirate 05.04.2008

Heute hat Flo mal wieder einen Artikel geschrieben. Er hat Thomas Leebs neuestes Album “Desert Pirate” für euch durchgehört und reviewt:

Heute wollen wir uns einmal das neue Album von einem der „weltbesten unbekannten“ Gitarristen (laut dem englischen Fachmagazin „Guitar Techniques“) ansehen. Die Rede ist von Thomas Leeb, ein Fingerstyle-Gitarrist der Extraklasse.

Desert PirateThomas wurde am 14.09.1977 im österreichischen Klagenfurt geboren. Zur Gitarre griff er das erste Mal als er 13 war. Damals spielte er noch elektrisch. Da es allerdings nicht möglich war in der Turracherhöhe eine vernünftige Band zu gründen, bzw. überhaupt Bassist und Schlagzeuger zu finden, stieg Thomas auf die gute alte akustische Gitarre um und lässt so alle 3 Elemente im Fingerstyle verschmelzen.
Er studierte in Kalifornien am California Institute of the Arts traditionelle Musik aus Ghana, sowie Weltmusik.
Heute kann der 30 Jährige auf einen 3. Platz beim Osnabrücker „Open strings“ Wettbewerb und auf 6 Alben zurückblicken. Mit seinem neuen – Desert Pirate – wollen wir uns nun näher beschäftigen.

Das Album Cover besitz ein edles, erdiges Cover und enthält 10 Tracks. Es wurde in nur 2 Tagen aufgenommen und anschließend gemastert. Für die Aufnahmen wurden eine Lowden F35c und ein Nick Benjamin JOM „Percussion“ Prototyp verwendet.

Bereits die ersten Klänge zaubern ein Erstaunen auf das Gesicht: Wer spielt da am Anfang Tischtennis? Hab’ ich versehentlich eine Schlagzeug-CD gekauft? Aber nein, es ist bloß Grooveyard – ein ganz normales Lied für Thomas, das den Laien eher an Diskosound als an Akustik Gitarre denken lässt.

Der 2. Track Jebuda beginnt mit einem Frage-Antwort-Spiel und wandelt sich dann in ein Lied, dessen Rhythmus starke Reggae Ähnlichkeiten besitzt, jedoch ist es aufgrund seiner schwebenden Melodie eine Mischform von vielen stilistischen Elementen.

Nai Nai ist ein eher ruhiges Stück. Ein Vergleich mit Andy Mckees Stücken ist durchaus zu ziehen.

Der Oachkatzlschwoaf (dt. Eichhörnchenschweif) hingegen geht wieder ganz in die funky Richtung wie sie nur er selbst spielen kann. Nach einem verworren jazzig klingenden Beginn, Greift er tief in die Trickkiste und scratcht und schägt sich ins Hauptlied hinein.

Das folgende Isobel ist ein weiteres relaxtes, groovendes Stück

Mit seiner Version von No Woman No Cry zeigt Thomas die wohl schwerste Version Des Bob Marley Klassikers auf. Obwohl ohne Gesang und Orgel verliert der Song nichts an seinem Groove, er gewinnt sogar dazu.

Bei Desert Pirate wird wieder ordentlich gescratched, getrommelt und geschlagen. Hier ist immer wieder eine durchlaufende Melodielinie zu finden die mit anderen Melodieschichten und verschiedensten Scratch und Schlagtechniken komplexer wird. Am Schluss meint man sogar einen grindenden Skateboarder zu hören. :D

Der Song Ladzepko ist wie das komplette Album seinem Lehrer Alfred Ladzepko gewidmet, bei dem er traditionelle Musik aus Ghana studierte. Es ist ein lockeres, groovendes, entspanntes Lied.

Den ruhigsten und nachdenklichsten Track der CD nimmt wohl Oft Geht Bled ein. Es ist eine Verschnaufpause zwischen den stark groovenden Stücken und zugleich die Ruhe vor dem Sturm.

Auch Quicksilver beginnt zuerst recht ruhig, weist dann aber sehr wechselnde Passagen auf. So ist es in stark groovende, schnelle Teile und nachdenklichere, langsamere Teile untergliedert.

Fazit

Desert Pirate ist ein sehr groovendes und zugleich melodisches Album, das facettenreich bis zu den Grenzen des heutigen Fingerstyle führt.

Für weitere Informationen Zu Thomas Leeb:


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